Girlfag- und Guydyke-Forum
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Partnerschaft mit einer/em Girlfag

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Beitrag  HilfebedürftigerGast Fr 01 Sep 2017, 12:16 pm

Guten Tag,
Ich bin selber kein Girlfag, weswegen ich mich hier in diesem Forum auch nicht angemeldet habe. Ich lebe allerdings mit einem in einer Partnerschaft und dies verunsichert mich Extrem.
Ich habe gedacht das ich am ehesten Denkansatz in diesem Forum dazu finden könnte von daher bin ich nun hier und wende mich an euch Smile

nun zu meinem Problem:
Ich (23 J) bin mit meiner jetzigen Partnerin (27 J) jetzt fast drei Jahre in einer festen Beziehung. Seit ca. 2,5 Jahren wohnen wir auch zusammen und vor ca. einem Jahr hat sie sich mir als Girlfag geoutet.
Dieses Thema ist bei ihr nicht immer im Vordergrund aber es kehrt immer wieder, so wie momentan. Sie stellt sich dann halt die Frage, ob sie im falschen Körper ist und denkt nach ob sie weiter schritte gehen sollte oder nicht. Die ganze Sache belastet sie sehr und sie fragt sich, ob es sie es dann weniger belasten würde, da sie diesen Teil von sich dann ja auch ausleben könnte.

Mein Problem an der Sache ist nur der, das ich hetero bin und mir die Vorstellung mit einem Mann zusammen zu sein, im kompletten Widerspruch zu meiner eigenen Sexualität steht. Ich versuche sie soweit es mir halt möglich ist, sie bei dieser Sache zu unterstützen, aber ich merke immer mehr das ich mich dabei von ihr distanziere. Wenn sie sich als Mann (oder Schwuler Mann) sieht, akzeptiere ich sie auch als Mann an, aber mit einem Mann möchte ich kein Intimes Verhältnis haben.
Sie weis, dass wenn sie irgendwann sich eher als Mann sieht als eine Frau, ich sie auf diesem Weg nicht begleiten kann/werde. Aber ich habe ihr nicht gesagt, dass die Momente wo sie mit sich so ringt für mich auch der Horror ist, da ich nicht weis als was ich sie betrachten soll und intime Momente mir sehr unangenehm sind.
Erzählt habe ich es ihr bisher nicht da ich angst habe, dass sie hinterher persönliche Entscheidungen über sich selbst, wegen mir trifft und weil ich befürchte, dass sie mit mir über ihre ängste diesbezüglich nicht mehr reden würde. Als Partner bin ich aber der Ansicht, dass man offen über alles reden können sollte.

Zudem kommt noch, dass ich eine Familie haben möchte und mir mit meiner Partnerin auch etwas aufbauen möchte. Die Vorstellung das, dass irgendwann zerrissen werden könnte und es die Anzeichen jetzt schon gab stressen mich enorm.

Ich möchte ihr so gut es geht helfen und sie auf keinen Fall damit jetzt alleine stehen lassen, aber ich möchte auch nicht alles auf das ich jemals hingearbeitet habe gefährden und auf das glück hoffen.

Normalerweise würde ich Probleme mit Freunden besprechen aber ich finde das ich kein Recht dazu habe darüber mit anderen zu reden.

Kann mir da vielleicht einer von euch einen Tipp oder Rat geben wie ich damit umgehen soll ?

HilfebedürftigerGast
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Partnerschaft mit einer/em Girlfag Empty Re: Partnerschaft mit einer/em Girlfag

Beitrag  Adora Fr 01 Sep 2017, 2:31 pm

Hey,

Du hättest dich ruhig dafür anmelden können. Hier turnen nicht nur GFs und GDs rum. Smile


Also erstmal gibt es Girfags die transbezüge haben und welche, die sie nicht haben. Es kann sein das sie zu denen gehört, die irgendwo dazwischen stehen. Es klingt so. Davon gibt es durchaus einige. Manche von ihnen transitionieren irgendwann, andere finden andere wege damit klar zu kommen.
Angenommen sie findet heraus das sie in wahrheit ein er ist, dann bedeutet es bei einigen noch immer nicht das sie transitionieren. Aber viele tun es früher oder später schon. Da kommt es immer darauf an welche chancen sie für sich selbst sehen wird, in dieser gesellschaft als Mann anerkannt zu werden.

Für manche GFs flaut das Thema nach anfänglichem starken interesse irgendwann ab. Sie wissen es, sie kennen den begriff für sich und irgendwann ist es dann auch gut damit. Aber viele beschäftigt es jahrelang sehr intensiv.

Ich finde es super von dir sowas nicht im Freundeskreis zu besprechen, da sie sicherlich alle kennt. Es ist ja etwas extrem intimes. Auch das du ihr nicht im weg stehen möchtest ist absolut vorbildlich. Top! So sollte eine Partnerschaft sein! Hut zieh

Aber mache nicht den fehler und denke in einer Partnerschaft an das "auf etwas hinarbeiten". Ich verstehe deinen Wunsch nach Familienplanung, aber es ist ja doch meistens etwas, was spontan kommt - oder eben auch nicht. Auf etwas hinarbeiten hat mir pers. sehr etwas von "vereinnahmen", aber ihr bleibt ja 2 verschiedene Menschen. Deshalb ist es auch super das du ihr nicht im weg stehen willst.

Leider sind das alles dinge, die sie für sich alleine ausmachen muss. Ich denke sie wird dich gut genug kennen und wissen, das du im falle einer transition nicht mit ihr zusammen bleiben kannst. Ich weiß aus erfahrung über das Forum das transsexuelle diese Frage sehr beschäftigt, vor allem weil sie in der beziehung halt suchen, weil sich in ihnen und um sich rum in der transition alles verändert. Viele haben da ein sehr mulmiges gefühl bei, weil es etwas ist, dessen ausgang sie nie erahnen können.
Umgekehrt gab es in einer meiner Beziehungen mal eine Person, die ebenfalls transitionieren wollte. Ich kann deine Gefühle also absolut nachvollziehen. Ich stehe ebenso nur auf ein geschlecht und bin da absolut unflexibel.
Manchmal dachte ich, ich könnte versuchen damit zu leben. Aber wenn sich dann der geruch verändert, die haut und und und, dann wäre es sicherlich für mich schwer geworden, vor allem da es auch meine sexuelle identität berührt hätte.
Du bist nunmal hetero. Das ist okay wie es ist. Wenn sei ein Mann wird, währest du schwul oder bi oder pansexuell. Selbst wenn du das akzeptieren könntest, und sagen würdest: "okay, trans ist noch ein wenig anders als ein biologischer mann", wäre es für dich schon wieder eine frage nach dem äußeren aussehen, denn alle würden sehen das du mit einem Mann zusammen bist.

Diese schwierigkeit kommt noch hinzu. Und das böse ist: du kannst einer transsexuellen die entscheidung nicht abnehmen, wie du bestimmt weißt (du handelst ja genau so! Wink ). Sie muss das mit sich selbst ausmachen. Aber ihr zu sagen das du mit männern icht zusammen sein kannst, das kannst du glaube ich schon tun. Das ist dein gutes recht, denn das berührt deine sexualität und dein sein.
Du kannst aber auch abwarten. Sollte sie sich für diese weg entscheiden, wird sie dir mit absoluter bestimmtheit diese frage von ganz alleine stellen. Sei dann einfach ehrlich. Das ist der am wenigsten invasive weg und damit der beste, denn probleme hat sie mit dem "hin und her", was sie fühlt sicherlich schon genug.
Ach ja: es gibt fälle in denen (Vor allem ehemänner etc) einen transmann von der transition abhalten wollen. Das klappt wenn, dann nur auf zeit und führt eigentlich immer zum crash.
So leid es mir tut, du kannst also nichts daran tun.

Es gibt aber eine möglichkeit den prozess zu beschleunigen. Schicke sie mal auf einen dragking workshop oder ermuntere sie, sich als mann zu verkleiden. Mit einigen guten tricks von dragkings wird sie erstmal ein gutes passing hinbekommen. Wenn sie mehr will und sich damit super wohl fühlt, dann kannst du nix tun. Wenn sie aber nicht trans ist, dann wird sie es danach wissen. So verhinderst du ggf. auch das ihr euch innerhalb der beziehung noch 3 jahre zeit lasst, bis rauskommt das sie ggf. doch trans ist.
Aber du musst wissen ob du das vorschlagen willst. Hierbei kommt es ja auch auf dein bauchgefühl an: es ist nämlich eine aktive einmischung.


Übrigens finde ich es ganz toll, das wenn sie sich mal als mann sieht, du sie auch so siehst. Das können nur ganz ganz wenige menschen und du bist die einzige heterosexuelle Person, von der ich sowas jemals gelesen habe. Super!
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Beitrag  Androgyn Fr 01 Sep 2017, 5:21 pm

Hallo Gast!

Erst einmal: Du machst wirklich eigentlich alles richtig!
Macht weiter so, redet miteinander und bleibt einfach, wer ihr seid, egal was die Zukunft bringt. Dann wird auch nach längerer Zeit keiner unglücklich, weil er/sie erstmal dachte sich für die Zukunft der Beziehung verbiegen zu können und hinterher merkt, das es der falsche Weg war. Egal wer von euch beiden!

Zu Adoras Ausführungen ist echt nichts mehr hinzuzufügen finde ich.

Trau dich aber auf jeden Fall hier alles zu fragen, was du wissen willst! Am besten natürlich angemeldet! Wink

Ist deine Freundin vielleicht auch hier angemeldet?
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Beitrag  micky Sa 02 Sep 2017, 12:32 am

Hey Gast,

jede Lebensgeschichte ist anders, kein Mensch ist gleich... wenn ich also hier kurz meine Geschichte erzähle, ist sie nicht auf eure Beziehung übertragbar, sie kann dir nur zeigen, dass du nicht allein bist, und dass es verschiedene Wege gibt, mit dieser Situation umzugehen.

Vor einem Jahr bin ich auf dieses Forum gestoßen, habe mich hier zunächst als GF wiedergefunden und war nicht mehr länger die "Frau, mit der etwas nicht stimmt..."
Ich bin verheiratet, sexuell hat es nie gepasst mit meinem Mann und irgendwann haben wir es dann ganz aufgegeben. Familiengründung war bei uns kein Thema, da ich schon zwei Kinder aus meiner ersten Ehe habe. Ich flüchtete mich all die Jahre in Schwulen-Pornos.
Im Nachhinein fügen sich die Puzzlesteine zusammen: mein Mann ist wie du hetero und wollte eine "Frau" im Bett und nicht einen schwulen Mann im Frauenkörper, auch wenn uns das damals noch nicht bewusst war.

Allerdings: mein Mann ist mein bester Freund und er will mich nicht verlieren. Wir haben viel miteinander gesprochen, auch darüber, dass ich mich nicht mehr als GF sehe, sondern als trans. Er will diesen Weg mit mir gehen und bei mir bleiben. (Übrigens @Adora: auch er sieht mich seit der Zeit meines "Outings" als Mann und spricht mich mit meinem männlichen Vornamen an. Somit ist er der zweite Hetero-Mann, den du kennst, der das geschafft hat!) Er gesteht mir zudem die sexuelle Freiheit zu, mich mit schwulen Männern zu treffen. Ich habe große Hochachtung vor seiner Akzeptanz und Stärke und bin sehr dankbar.
Allerdings denke ich auch, dass es ohne diese Öffnung und Toleranz früher oder später zu einer Trennung gekommen wäre.

Ich kann ganz schwer als Außenstehender etwas raten. Ich kenne deine Freundin nicht, weiß somit nicht, ob, wie Adora schon sagte, alles mehr eine Laune bzw. Schattierung ist oder sich in Richtung Trans bewegt. Bei mir war die Gewissheit, schwul und ein Mann zu sein, irgendwann so stark, dass an einer Aussprache kein Weg mehr vorbeiführte. Offen miteinander sprechen kostet Mut, aber daran werdet ihr nicht vorbeikommen und es ist auch die einzige Chance, die man hat. Wir haben es insofern einfacher als ihr, weil wir die Sexualität outsourcen können, du willst eine Familie gründen, da ist das sicher keine Option...

Ich wünsche dir alles Gute!
Mick


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Beitrag  HilfebedürftigerGast Sa 02 Sep 2017, 10:17 am

Erst einmal danke für eure Beiträge Smile
Die geben mir schon mal das Gefühl richtig mit der Sache umzugehen, was mir persönlich schon einiges Wert ist.

Wenn ich mich hier noch etwas länger aufhalten werde, melde ich mich dann auch an Very Happy


Ich habe das glück mit ihr relative offen sprechen zu können. Ich darf Anregungen machen wie zum Beispiel den Vorschlag mit den dragkings. Sie ist für solche Vorschläge glaube ich sogar relative dankbar, weil sie sich selbst verstehen möchte und es sie innerlich fertig macht, mit 27 noch in einer Identitätskrise zu stecken (Ihre Aussage)

Sie hat sich einen Termin für einen Trans-Berater geben lassen, wohin sie eine Freundin begleiten wird (ihre Idee). Ich frage mich und hoffe natürlich das ihr und somit auch mir das weiter helfen kann und wird.

Momentan frage ich mich in jeder annähernden Intimen Situation (Umarmungen, Ankuscheln etc.) ob das ihre Weibliche Seite oder ihre Männliche ist, weswegen ich solche Situationen vermeide oder versuche "abzubrechen". Ich habe mit ihr darüber noch nicht geredet da ich glaube das es sie sehr verletzten und noch mehr Verunsichern wird. Außerdem habe ich Angst, dass sie das Gefühl bekommt, mit mir über dieses Thema nicht sprechen zu können. Wenn ich allerdings merken sollte das sie das Verletzt oder eine geeignete Situation vorliegt werde ich aber denke ich das auch ansprechen.
Was sich mich allerdings frage: Kann man die beiden Seiten überhaupt so klar trennen oder ist das eher eins und nur das "Mischungsverhältnis" ist entscheidend? Wenn ich mich recht entsinne hat man ja grundsätzlich einen Weiblichen Teil und einen Männlichen Teil ... Das Verwirrt mich grade. Kann mir das vielleicht jemand von euch etwas erläutern, wie ihr das seht ? scratch


Adora ich meinte mit "auf etwas hinarbeiten" nicht unbedingt Kinder sondern eher ein Eigenheim etc..

Androgyn ich bin mir nicht sicher, ich weis das sie in einem Forum mit diesem Thema angemeldet ist und sich da auch Hilfe holt, aber weis nicht wie aktive sie das noch betreibt und welches Forum das ist.

micky es ist vielleicht nicht übertragbar aber es hilft auf jedenfall das Grundkonzept besser zu verstehen und das kann nur Helfen



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Partnerschaft mit einer/em Girlfag Empty Re: Partnerschaft mit einer/em Girlfag

Beitrag  Little_Loki Sa 02 Sep 2017, 8:30 pm

Ich finds auch toll, dass du das hier schreibst. Das du dir hier Hilfe holst alles.

Kann man die beiden Seiten überhaupt so klar trennen oder ist das eher eins und nur das "Mischungsverhältnis" ist entscheidend? Wenn ich mich recht entsinne hat man ja grundsätzlich einen Weiblichen Teil und einen Männlichen Teil ... Das Verwirrt mich grade. Kann mir das vielleicht jemand von euch etwas erläutern, wie ihr das seht ?  scratch

Eigentlich nicht. Also die Seiten trennen. Jedenfalls ich nicht. Denn ich bin ehemals GF nun Transmann. Ich hatte aber auch schon die unterschiedlichstem Partner an meiner Seite und natürlich, ich habe Vorlieben und Präferenzen. Zwar hat mich keiner meiner Partner über die akute Transitionsphase als Partner begleitet (auch nicht verlassen oder so), sondern ich war/ bin  entweder davor oder mittendrin mit ihnen zusammen. Doch denke ich, ich liebe die Menschen. Ich liebe ihr Inneres wahrscheinlich mehr, als dass ich sie dann auf einmal nicht mehr mögen könnte. WENN, ich in einer Beziehung wäre. In meinem Fall. Nicht missverstehen, ich kann dich durchaus und 100% nachvollziehen, wenn du etwas für dich nicht möchtest. (Wie du schreibst.) Du musst immer auf dein Gefühl hören, dass ist schon richtig.  

Ich wollte eigentlich sagen, meine weibliche Seite habe ich selbst jetzt noch, war da Wink wird immer da sein, wo soll sie auch hin, sie ist okay. Dennoch fühle ich mich körperlich sehr gut in der neuen Situation, neuen Anrede, neuem ich sozusagen. Ich weiss nicht, ob ich es trennen könnte, und ich wills auch gar nicht.
Das hat aber wohl auch etwas damit zu tun welcher sex. Orientierung man so nachläuft oder hat. Ich war ´ne schwule Frau. bin ein schwuler Transmann, aber ich bin halt nicht so, dass ich stark etwas ablehnen würde oder gar nichts könnte damit anfangen. Obwohl ich halt sehr wohl meine Vorlieben habe und danach lebe.   Very Happy
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Beitrag  Androgyn So 03 Sep 2017, 11:10 am

Hallo Gast,

vielleicht etwas, was ihr mehr Ruhe mit ihrer Situation geben kann: ich bin mit Anfang 40 immer noch in meiner Identitätskrise, allerdings schon deutlich weniger wie vor Jahren. Und ich denke, gerade hier bin ich damit auch nicht allein und/oder der/die älteste. Also ist deine Partnerin mit 27 doch noch "gut dabei". Wink

Ich habe vor Jahren den fehler gemacht mich nicht weiter finden zu wollen und stattdessen dein hetero-normales Leben führen wollen. Heute weiß ich, das mich das verdammt viel Lebensfreude und-qualität gekostet hat. Ich hätte damals nicht aufgeben sollen! Und ich habe dad Glück, das meine Partnerin mich bisher nicht verlassen hat obwohl sich für sie jetzt ziemlich viel geändert hat. Allerdings konnte ich mich bisher immer noch nicht "mit allem" bei ihr outen, bin mir aber sicher, das es sein MUSS, weil ich endlich zu mir stehen können will und es deshalb unumgänglich ist!
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Beitrag  Adora So 03 Sep 2017, 12:02 pm

zum Forum: Da gibt es 3 Möglichkeiten. Eine FB Gruppe (eigentlich sogar 2, die Dt. ist aber scheiße), das englische Forum und dieses hier.

Was den Transtherapeuten angeht: das kann eine gute Idee sein. Sie wollte aber wisse das Transsexualität immer eine Selbstdiagnose ist. Therapeuten können nur versuchen diese differentialdiagnostisch auszuschließen.
Es gibt - für viele ein Glück, für manche ein Pech - einige Therapeuten die es Transsexuellen sehr leicht machen wollen, weshalb es in diesem System eine Art Automatismus gibt. In seltenen Fällen führt das zu Fehltransitionen. Das ist zwar relativ selten, aber sie sollte bevor sie sich zu etwas entscheidet davon wissen. In diesem Falle gibt es im FTM-Portal (sie wird es kennen) detransitionierte, mit denen sie Erfahrungen austauschen kann. Aber wie gesagt, das ist eher selten.
Für die Thera ist es wichtig wie sie da rein geht. Wenn sie sagt: "ich bin nicht sicher und muss reden", dann geht der/die Thera da anders mit um.
Transsexualität wird hier teilweise als die Aussage verstanden, das eine Person sich nicht mit dem Geburtsgeschlecht identifiziert, nicht mit dem anderen Geschlecht identifiziert (was ja gar oft nur schwer geht).


Was mich angeht:
Ich hatte 2 Beziehung mit einem Transmann ohne Therapie. Keiner von beiden hat sich wohl zur Hormontherapie entschlossen. Einer blieb wegen den Kindern Frau, der Andere hatte sich nicht genügend gefunden und hörte nach unserer Beziehung vermutlich auf sich männlich zu identifizieren. Auch das geht!
Du kannst ebenfalls mit deinem Verhalten und Sein ein Ventil für Transsexuelle sein. Zumindest wenn du die Frage nach dem Geschlecht ausschaltest und es einfach genießt, wie es ist.
In beiden Fällen lebten die Personen ihre Männlichkeit über mich aus, indem sie mich in eine feminine Position brachten, was für mich zum teil okay war. Einer von beiden übertrieb es maßloß, so das die feminine Position zu einem klischeehaften Abbild von Weiblichkeit wurde. Das mochte ich nicht. Die Andere war da lockerer.
In deinem Falle musst du das aber nicht befürchten: Sie ist schwul! So sie nicht auf Tucken steht, wird sie da nichts einfordern. Mann/Mann fühlt sich dann für sie vollkommen anders an. Für dich sehr wahrscheinlich auch.
Mich hatte der Sex mit einer der beiden Personen sehr durcheinander gebracht, weil eine Person bei mir so weit ging (die, die es übertrieb), das sie meine sexuelle Identität ankratzte. Also nicht das Geschlecht, sondern Homo/Hetero. Es könnte also sein das du dich dann selbst irgendwie schwul fühlen wirst. Dabei wird es dann komisch werden: Das, was andere glauben zu sehen ist nicht die Realität die ihr beiden leben werdet. Das ist einerseits lustig, aber andererseits auch nicht.
Der Transmann, der es bei mir nicht übertrieben hatte, also der viel lockerer war, schaffte den coolen Balanceakt das wir für andere vollkommen anders wirkten als er sich fühlte, ohne meine sexuelle Identität anzukratzen.
Ach ja, es gab noch eine weitere Affäre mit einem Transmann. Sie gehören leider/komplizierterweise mit zu meinem Beuteschema. Ich stehe (auch) auf super maskuline Frauen (wichtig: körperliche Weiblichkeit! Gemeint ist das Verhalten/Kleidungsstil), wobei mir ihre Identität (Mann/Frau) dabei tendenziell egal ist.

Statt bei Transmännern ist das bei Frauen, die einfach super maskulin sind anders/einfacher für mich. Transmänner fühlen sich für mich noch ein Stück weit anders an. In dem Falle wäre es für dich nämlich ein Balanceakt, deine eigene sexuelle Identität (Hetero) und Begehren (Frau) von der gefühlten sexuellen Identität deiner Partner_in zu trennen. Es geht aber. Das führt dann ggf. dazu das er/sie sich recht maskulin verhalten wird, was die Gesellschaft irritieren wird, aber da ihr wie Mann/Frau wirken werdet, wird es zu recht interessanten Situationen führen. Ein Brainfuck für die heteronormalo-Gesellschaft!

Du kannst also versuchen dich darauf einzulassen, wenn du meinst du kannst das.

Übrigens war einer meiner Transmänner damals hart an der Grenze es mit eier Hormontherapie zu versuchen (der, der es übertrieb). Das brachte mich in superheftige Schwierigkeiten, weil mir die äußere Wahrnehmung der Menschen als Lesbe sehr wichtig ist. Wäre er transitioniert, wären wir ein Heteropaar geworden und meine sexuelle Identität ist mir sehr wichtig! Deine dir ja offenbar auch.

Also: Balanceakte können klappen. Du kannst ein Ventil sein, wenn du es denn selbst mit dir vereinbaren kannst.
Vielleicht ist deine Freundin ja auch nur in einer Art Zwischenphase, zwischen schwuler Identität und Transmännlichkeit. Sowas gibt es auch.
Adora
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