Girlfag- und Guydyke-Forum
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Workshops über Girlfags/Guydykes

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Workshop zu GirlFags und GuyDykes auf der Trans*Tagung in München (14.-16.05.2010)

"... eine Bündelung von positiver Energie" (Jonny)

"Nächstes Jahr wieder sag ich da nur" (Cox)

"Es waren sehr, sehr unterschiedliche Menschen da, eigentlich alles,
was es außer der Norm gibt (aber was ist schon normal?),
und trotzdem wirkte das zusammen irgendwie doch normal" (Lola)


Auf der diesjährigen Trans*Tagung fand zum ersten Mal auch ein Workshop zu GirlFags und GuyDykes statt! Ich bin sehr begeistert, dass sich das "Konzept" schwuler Frauen und lesbischer Männer langsam aber sicher weitere Verbreitung findet und bekannter wird.
Leider habe ich nicht daran teilnehmen können, aber ich möchte Euch natürlich dennoch darüber berichten - wenn auch nur aus zweiter Hand.

Brainstorming im Workshop

Beschreibung des Workshops lautete:

"Was zunächst unmöglich zu sein scheint, ist für manche Menschen ganz normal – eine Frau ist schwul, ein Mann ist lesbisch. Geht das? Es liegt ein scheinbar unüberwindbarer Widerspruch vor, zwischen der Identifikation als Frau/Mann, und der Verortung schwul/lesbisch. Per Definition sollte eine Frau angeblich nicht schwul sein können, genauso wenig wie ein Mann lesbisch. Wird jedoch das äußere Bild des Menschen (das sichtbare oder gesellschaftliche oder biologische) vom inneren Gefühl des Menschen (vom unsichtbaren oder selbstdefinierten oder empfundenen) getrennt, liegt kein Widerspruch mehr vor. Und nun - lässt sich für ein GirlFag/GuyDyke Einklang herstellen?

Dieser Workshop richtet sich in erster Linie an GirlFags, GuyDykes und Menschen, die sich durch diese Zeilen ganz oder teilweise beschrieben fühlen, aber auch an deren Partnerinnen und Partner, sowie alle am Thema Interessierten. Um Missverständnisse zu vermeiden sei gesagt, dass sich der Workshop nicht mit der Frage "Transition - ja oder nein?", schwulen Trans*männern/lesbischen Trans*frauen, oder der Auflösung der Geschlechtergrenzen beschäftigt.

Ziel des Workshops ist der Austausch von Strategien, die für GirlFags/GuyDykes im Umgang mit der Diskrepanz zwischen Innerem und Äußeren nützliche sein können. Fragen sind unter Anderem: Wie kann ich mich als GirlFag/GuyDyke wohl fühlen? Wie geht die schwullesbische Szene mit mir als GirlFag/GuyDyke um, und wie gehe ich mit der Szene um, in der ich mich bewege? Welche Hürden, aber auch Chancen bietet mir der Alltag als GirlFag/GuyDyke? Ich werde falsch gelesen - nicht als GirlFag/GuyDyke - was tun? Wann ist es notwendig, sich zu outen und wann möchte ich mich eigentlich outen? Was passiert nach dem Outing als GirlFag/GuyDyke? Partnersuche für GirlFags/GuyDykes - was ist realistisch? Und anderes mehr..."

Lolas Bericht über den GirlFags- und GuyDykes-Workshop auf der Trans*Tagung 2010:

"Das Ganze fand ja im Rahmen der Trans*tagung statt und ich war erst mal ein bisschen überrascht, weil ich es mir größer vorgestellt hatte. Ich war ein bisschen früher dort und es waren nur zwei, drei Leute da und ich dachte: "Okay, so'n bisschen persönliches Gespräch mit irgendeinem Typen der so ganz interessiert zuhört." Fast hät' ich mich auch nicht reingetraut, aber zum Glück hab ich cox vor dem Raum getroffen und schnell gemerkt, dass sie aus dem Forum ist und außerdem etwa in meiner Altersklasse.

Wir saßen also da herum, haben etwas geredet und es kamen noch ein paar Leute und noch welche und irgendwie wurde es plötzlich eng in unserem kleinen Raum. Alle rückten näher zusammen und drei der Leute, die da waren, stellten sich als die Gruppenleiter/Organisatoren heraus. Es wurde sogar überlegt, ob wir den Raum wechseln müssten, aber dann wurde beschlossen einfach anzufangen und wer noch kommen würde, müsste eben auf dem Boden Platz nehmen.

Einer der drei Leute, Billie, hat dann das Wort ergriffen und es wurden Zettel über den ungefähren Ablauf des Workshops verteilt. Ich war ziemlich erleichtert als ich gemerkt habe, dass Billie und die andern auch so nervös waren wie ich. Nachdem sich die Gruppenleiter vorgestellt hatten wurde Kreppklebeband herum gegeben und wir sollten alle unsern Namen und unsere Orientierung/was-auch-immer drauf schreiben und uns der Reihe nach vorstellen. Es waren sehr, sehr unterschiedliche Menschen da, eigentlich alles, was es außer der Norm gibt (aber was ist schon normal?), und trotzdem wirkte das zusammen irgendwie doch normal. Das war ein ganz komisches Gefühl, aufregend und vertraut. Die meisten waren Erwachsene im mittlern Alter, ein paar jüngere waren auch da, aber mit 16 war ich leider mit Abstand die Jüngste.

In den anderthalb Stunden danach haben wir jedenfalls heftig geredet, vor allem zumindest Erfahrung ausgetauscht. Ich glaube, das war für viele endlich mal eine Gelegenheit, darüber mit Leuten zu reden, die einen verstehen. Unsere Gedanken haben wir auf großen Blättern kurz festgehalten. Es ist zwar zu keiner bahnbrechenden Erkenntnis gekommen, trotzdem war es unheimlich gut zu sehen: "Hey es gibt noch mehr von uns und es gibt Leute, die sich ehrlich dafür interessieren und vor allem es gibt auch positive Erfahrungen mit Beziehungen dieser Art."

Die Zeit hat natürlich vorn und hinten nicht gereicht und Billie musste dauernd drängeln, damit wir weiter kommen. Ich glaub alle fanden den Workshop ziemlich gut und wir hätten am liebsten schon den nächsten geplant."
Liam
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